⇒ TOPIC dieses Blogs: Das überraschend vereinbarte “Freihandelsabkommen” zwischen EU und Japan hat vor allem große symbolische Bedeutung. Es ist ein Paukenschlag gegen den Protektionismus der Trump-USA. Und für uns in Europa eine Chance.

Brüssel (waw) – Mit voller Absicht haben die EU und Japan wenige Stunden vor dem G20-Beginn einen Schlag gegen Donald J. Trump geführt. Brüssel und Tokio vereinbarten ein “Freihandelsabkommen”, das symbolträchtiger nicht sein kann. Auch wenn angeblich Vieles noch gar nicht festzustehen scheint: die EU erteilte dem neuen US-Protektionismus öffentlichkeitswirksam eine klare Absage – der Neinsager aus dem Weißen Haus steht vor der Welt isoliert da.

Das Timing für die heutige Bekanntgabe der Vereinbarung – vorerst vorsichtig genannt “Wirtschaftliches Partnerschaftsabkommen” – durch die versammelte EU-Prominenz in Gestalt von Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionschef Jean-Claude Juncker sowie Japans Premierminister Shinzō Abe war teuflisch gut gewählt. Denn zu gleicher Stunde ließ sich Trump von der rechtsnationalen Regierung in Polen hochleben…

Europa kann sich gegen die amerikanische Kleingeistigkeit wehren – so lautet die Botschaft, und Japan (= Asien?) auch! Der Erfolg ist unter anderem der liberalen EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström zu verdanken. Sie hat nach dem TTIP- und CETA-Desaster still hinter den Kulissen weitergewirkt.

Entstehen soll nun die größte Wirtschaftszone der Welt, denn EU und Japan erwirtschaften ein Drittel des globalen Bruttosozialproduktes. Dagegen werden mit Sicherheit wieder Bedenken vorgebracht werden, etwa Befürchtungen vor weniger Umwelt- oder Verbraucherschutzstandards. Im Großen und Ganzen aber entsteht die enorme Chance auf ein Bündel segensreicher Wirtschaftsregelungen, die den Menschen beider Seiten dient – greifen wir also zu!