⇒ Inhalt dieses Blogs: Drei Gründe, warum der #WestBalkan-Erweiterungsplan der #EU-Kommission unterstützenwert ist

Kommentar von Wolf Achim Wiegand

Hamburg (waw) – Ich unterstütze den Westbalkan-Erweiterungsplan der EU-Kommission. Warum?

1. Der WestBalkan ist Teil von Europa. Er liegt in einer ziemlich stürmischen Ecke. Wenn dort landunter ist, kriegen auch wir das zu spüren. Die EU kann der Gegend Ruhe bringen. Beitreten darf ja laut Plan nur, wer umfassende Reformen durchführt und “sauber” wird: Rechtsstaatlichkeit, Grundrechte, gute Regierungsführung, unabhängige Justiz, keine Korruption, Stopp der organisierten Kriminalität, ordentliche öffentliche Verwaltung, funktionierende demokratische Institutionen usw. Wer das bis 2025 nicht hinbekommt, der bleibt eben draußen.

2. Wir teilen mit dem WestBalkan Geschichte, Geographie und Kultur. Staatlichkeit begann dort schon im 9. Jahrhundert. Ungarn und Österreich sind eng mit dem WestBalkan verwoben. Kriege lösten Flüchtlings- und Siedlungsbewegungen aus, Grenzen änderten sich. Die Auflösung des sowjetischen Machtblockes in Europa ließ neue Nationen entstehen. Ein Aufgehen in der EU könnte alte und neue Rivalitäten dämpfen.

3. Der zunehmende Einfluss von Russland und China auf dem WestBalkan kann uns nicht egal sein. Eine autoritäre Macht, gesteuert von Oligarchen, können wir vor unserer Haustür genauso wenig gebrauchen, wie eine aggressiv auf Eigennutz bedachte asiatische „Kommunisten”-Clique. Europa hat sehr gute eigene Werte. Die gilt es zu verteidigen und zu promoten – gerade auch im volatilen Südosteuropa.

Deshalb mein Fazit: Lasst uns die Chancen des Zusammengehens mit dem WestBalkan mutig angehen und nicht vor Risiken und Nebenwirkungen zurückschrecken. Europa ist mehr, als die heutige EU. Wer unsere Spielregeln einhalten will und kann, der sollte mit offenen Armen empfangen werden!

Weiterführend:

A Way Forward for the Balkans?Europe’s New Plan Is Promising But Not Tough Enough

Renewed EU engagement in the Balkans could break the downward spiral of authoritarianism and escalating crises and restore faith in the EU model.

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