Von Wolf Achim Wiegand
Heute aus: #Russland, #Großbritannien, #USA, #Peru und #Togo
Hamburg (23. April 2020 / waw) – Die herausragende Tagesnews heute ist für mich: Der Lockdown reduziert Emissionen. Satellitenmessungen belegen einen deutlichen Rückgang der Stickstoffdioxid-Belastung in Deutschland und in weiten Teilen Europas. Der Grund_ Flugzeuge fliegen nicht, Pendlerverkehre sind reduziert, Fabriken produzieren nicht mehr.
“Corona bringt größten CO2-Rückgang seit dem 2. Weltkrieg,” sagt Rob Jackson, Vorsitzender des Global Carbon Project. Er geht davon aus, dass die CO2-Emissionen 2020 um 5 Prozent sinken könnten.
Wenn das alles stimmt – schön. Nicht so schön ist: nach dem Ende der Coronakrise werden schädliche Einträge in die Luft bald wieder das Normalmaß erreichen. Umwelt- und Klimaschutz bleiben auf der Menschheitsagenda. Wissenschaft, Forschung und Technik sind daher aufgefordert mit ihren Anstrengungen für Innovationen im Klimabereich nicht nachzulassen… die Coronakrise ist eine Auszeit, mehr nicht!
Hören Sie den Podcast “Warum die Coronakrise den Klimawandel auch nicht aufhält“. Das Photo unten zeigt die indische Hauptstadt Neu Dehli im “Normalzustand” und jetzt während der Coronatage …

WEITERE NEWS ZUM CORONAVIRUS ANDERSWO
Russland: 🇷🇺 Matrjoschkas mit Mundschutzmasken
“Matrjoschka sind aus Holz gefertigte und bunt bemalte, ineinander schachtelbare, eiförmige russische Puppen mit Talisman-Charakter.” So beschreiobt das Onlinelexikon Wikipedia jene berühmten Holzpuppen, die fast jeder Russland-Tourist als Souvenir mitbringt. Ihre Form und das technische Prinzip blieben jahrhundertelang im Wesentlichen unverändert.
Nun hat die Künsterin Tamara Korjowa eine Innovation eingebracht. Sie malt den Püppchen eine Schutzmaske auf. Damit wolle sie die Menschen vor dem Coronavirus warnen, so Korjowa. Innovation in der Volkskunst…
Großbritannien: 🇬🇧 Restriktionen bis Jahresende?
Das Vereinigte Königreich wird die Coronakrise nicht so schnell loswerden. Das hat Prof. Chris Whitty klar gemacht, der oberste Gesundheitsberater (Chief Medical Adviser) der britischen Regierung. Einige ins Sozialleben eingreifende Maßnahmen würden mindestens bis Jahresende andauern müssen, so der Epidemiologe. Andere Erwartungen seien “völlig unrealistisch”.
“So we have to accept that we are working with a disease that we are going to be with globally… for the foreseeable future.”
Prof. Chris Whitty
USA: 🇺🇸 Bundesstaat Missouri verklagt Volksrepublik China
Der sechs Millionen Einwohner umfassende US-Bundesstaat Missouri wird die Regierung des 14-Milliarden-Landes China wegen ihres Umgangs mit der Coronkrise verklagen. Das kündigte der örtliche Staatsanwalt Eric Schmitt in Jefferson City an. Begründung: das in der chinesischen Stadt Wuhan verortete Virus habe Missouri verheerende wirtschaftliche Verluste gebracht.
Die Antwort der kommunistisch gelenkten Führung in Peking kam prompt. Ein Sprecher sagte, die Anschuldigungen seien “nichts mehr, als absurd” und entbehrten jeder tatsächlichen oder rechtlichen Basis. Das vom republikanischen Gouveneur Mike Parson geführte Missouri hofft durch den Prozess an milliardenschwere Entschädigungszahlungen zu kommen.
Peru: 🇵🇪 Arbeiten Infizierte einfach weiter?
Schwerer Verdacht in der peruanischen Provinzzstadt Chiclayo (Región de Lambayeque): dort sollen mit dem Coronvirus infizierte Personen weiterhin auf dem örtlichen Markt arbeiten. “Sie laufen munter herum,” beschwerte sich jetzt ein Mitglied der Stadtverwaltung in der Zeitung El Popular. Die Region verzeichnet derzeit 767 positiv auf COVID-19 Getestete und 111 Tote.
Togo: 🇹🇬 Fußball-Weltstar Adebayor will nicht spenden
Wer in Afrika eine Weltkarriere startet, der weckt Begehrlichkeiten. So auch der Fußballer Emmanuel Adebayor, 36. Immerhin hat der Mann, der beim CDS Lomé begann, so ziemlich alle Klubs mitgenommen, die man sich als Runde-Leder-Fan so erträumt: FC Metz, AS Monaco, FC Arsenal, Manchester City, Real Madrid, Tottenham Hotspur, Crystal Palace, Istanbul Başakşehir, Kayserispor, Olimpia (Paraguay)… mehr geht nicht… außerdem Ehren als Afrikas Fußballer des Jahres 2008, BBC African Footballer of the Year (2007) und 2008 PFA Team of the Year.
In seiner Heimat war Adebayor jetzt aufgefordert worden, für Maßnahmen gegen die Coronakrise zu spenden. Das beantwortete der Fußballstar, der kürzlich auf dem Weg in die Heimat wegen der Coronabeschränkungen mit Familie in Benin hängengeblieben war, in einem Video wütend: „Es stimmt, ich spende nichts. Warum? Sehr einfach. Ich mache, was ich machen will, esse, was ich essen will und das ist am wichtigsten. Es gibt viele, die mich kritisieren, aber ich habe den Virus nicht nach Lome (Hauptstadt von Togo) gebracht.”
Jeder denke sich seinen Teil…