Von Wolf Achim Wiegand
Heute aus: #Großbritannien,#USA, #Marokko, #AbuDhabi, #Monaco
Hamburg (26. April 2020 / waw) – Die herausragende Tagesnews heute ist für mich:
🇬🇧 Erstmals sind zwei Menschen mit einem Medikament zur möglichen Vorbeugung gegen das Coronavirus geimpft worden.
Die Mutigen sind zwei Wissenschaftler aus der englischen Stadt Oxford, die sich freiwillig gemeldet hatten. Nach ihnen werden noch 798 weitere Personen getestet. Alle im Alter zwischen 18 und 55 Jahren.
Das Ereignis ist ein Meilenstein, aber natürlich noch kein Durchbruch. Keiner kann sagen, ob die in Frage stehende Kur tatsächlich hilft. Dass dem Experiment aber Menschen ausgesetzt werden ist zumindest hoffnungsvoll.
Auch in Deutschland steht eine Firma in den Startlöchern: CureVac in Tübingen könnte noch bis zum Jahresende eine Lösung „Made in Germany” auf den Markt bringen, so hofft man… Über den Versuch in Großbritannien berichtet die BBC.

USA: 🇺🇸 Für manche Corona-Geheilte bleibt das Leben eine Qual
Wer vom Coronavirus geheilt ist, der ist in manchen Fällen noch längst nicht gesund. Einige werden ihr Leben lang leiden oder sie müssen mühsam Grundbewegungen wie Laufen und Schlucken neu erlernen. Darauf weist die US-Nachrichtenagentur Bloomberg hin. Allein diese Tatsache schon sollte auch dem letzte Coronazweifler den Unterschied von COVID-19 zu einer Grippe aufzeigen
In dem Bericht wird Hassan Khouli zitiert, Chef der Intensivabteilung der Cleveland Clinic in Ohio. Selbst Überlebende könnten nach der Beatmungskur an den Punkt kommen, dass sie tägliche Aktivitäten nicht mehr verrichten könnten: “Sich rasieren, ein Bad nehmen, Essen zubereiten – das kann bis zur Bettlägerigkeit gehen.”
Marokko: 🇲🇦 Industrie produziert 8 Millionen Masken pro Tag
Das nordafrikanische Land Marokko gilt als eines der vorbildlichen in der Corona-Krise auf dem Kontinent. So hat die Regierung von König Mohammed VI. hat ein Budget von 3,2 Milliarden Euro (2,6% vom BIP) freigegeben, um die Wirtschaft aufzufangen. Seit dem 16. März gelten Ausgangssperre und Maskenzwang.
Weite Teile der marokkanischen Wirtschaft sind auf die Produktion von Schutzmasken umgestellt worden – in Kürze sollen täglich acht Millionen Stück fabriziert werden. Unternehmen der Luftfahrt stellen indessen Atemschutzgeräte her. Viel davon kommt in den Export und sichert dem damit Privatfirmen und Staat Einnahmen.
Auch die Armee ist in die Bewältigung der Coronakrise eingebunden: Innerhalb von 14 Tagen errichteten die Streitkräfte des 35-Millionen-Landes drei Feldkrankenhäuser. Dadurch erhöhte sich die Anzahl der Intensivbetten von 1.500 auf 4.000.
Abu Dhabi: 🇦🇪 Airline #Etihad verlängert Flugstopp
Auf der Website der Golf-Airline Etihad steht zwar noch, die Flüge seien bis 15. Mai 2020 eingestellt. Dennoch scheint das Unternehmen mit Sitz in Abu Dhabi vor zu haben, bereits früher zu starten. Neben einer Route von London nach Teneriffa ist offenbar auch die Linie zwischen Abu Dhabi und Frankfurt vorgesehen – täglich mit einer Boeing 787-9, melden Insider.
Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten Ende März wegen der Corona-Pandemie alle Passagierflüge untersagt, auch Transitflüge. Damit ist eines der wichtigen Drehkreuze des interkontinentalen Flugverkehrs seit Wochen dicht. Nur Fracht- und Evakuierungsflüge finden noch statt.
Monaco: 🇲🇨 Fürst Albert II. kürzt Ausgaben um 40%
Gürtel enger Schnallen gilt wegen der Coronakrise im Millionärs- und Milliardärsparadies Monaco. Der Haushalt des kleinen Mittelmeer-Fürstentums (38.000 Einwohner) ist so angespannt, dass “ein rigoroses Finanzmanagement” und “eine allgemeine Reduzierung der Staatsausgaben” nötig sei, hieß es aus dem Fürstenhaus. Der royale Etat werde seine Lebenshaltungskosten um 40 Prozent von 13,2 Millionen auf acht Millionen Euro kürzen.
Zwar hat Monaco erhebliche Einnahmen durch steuerflüchtige Ausländer. Aber das hilft nicht den vielen Arbeitern und Angestellten, die wegen abgesagter Grossveranstaltungen keine Arbeit mehr haben. Bälle finden ebenso nicht mehr statt, wie der Große Formel-1-Preis von Monaco oder die Monaco Yacht Show. Touristen als Kunden von Luxusboutiquen und Kasinos sind auch nicht mehr da, es ist still geworden in Monaco.
Unterdessen gibt es sehr schlechte Nachrichten für die Reichen und Schönen: die Superjachten im Hafen von Monaco dürfen wegen des Lockdowns nicht ausfahren. Damit zerschlägt sich die Überlegung manchen Eigners, die Quarantäne einfach fröhlich schippernd im Mittelmeer auszusitzen…