EUROPA: Die Top-Ten-Themen der Woche
Von WOLF ACHIM WIEGAND 🇪🇺
Was hat Europa vergangene Woche an- und umgetrieben?
Alles deutet darauf hin: Die ehrgeizige und extrem arbeitsame EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen strebt eine zweite Amtszeit an. Das ist aber kein Selbstgänger. Mehr dazu unten.
Der Klimaumbau wird verdammt teuer. Wie teuer, das deutete von der Leyens Stellvertreter, Frans Timmermanns nun an. Unterdessen sind Astronomen dabei, mit riesigen Spezialteleskopen die Geheimnisse der Weltwerdung zu entschlüsseln. In der Atacama-Wüste kamen europäische Forscher ihrem Ziel ein kleines bisschen näher…
DAS ALLES UND NOCH VIEL MEHR ⤵️

Heute ist Europatag:
Seit 1964 ist der 5. Mai als „Europatag“ festgelegt. Europaweit finden Aktionen und Veranstaltungen statt. Das Datum erinnert an den Tag der Gründung des Europarates im Jahr 1949 in London durch Unterzeichnung des sogenannten Zehnmächtepaktes. Auch der 9. Mai wird als Europatag begangen. Er ist der Jahrestag der „Schuman-Erklärung“ im Jahre 1950. Damals formulierte der französische Außenminister Robert Schumann Grundlagen, die zur Europäischen Union führten. de.wikipedia.org
Uschi wills wissen:
In Brüssel pfeifen die Spatzen längst vom Dach, dass Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine weitere Amtszeit als Chefin der obersten EU-Behörde anstrebt. Auch am verlängerten Wochenende deuteten Beobachter den Terminkalender der Deutschen als Fahrplan einer inoffiziellen europaweiten Bewerbungstour. Überlegungen, sie könne NATO-Generalsekretärin werden, hat die Ex-Verteidigungsministerin in einem Gespräch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ausgeschlagen, heißt es. Außerdem wird verbreitet, die Berliner Ampelkoalition stehe hinter der CDU-Politikerin. Dennoch ist unklar, ob die seit Jahrzehnten politisch ehrgeizigste Spitze Europas unter den 27 Mitgliedsregierungen und im EU-Parlament nach der Europawahl im Mai 2024 genügend Stimmen mobilisieren kann. morgenpost.de

Billionen fürs Klima nötig:
Der Umbau Europas in eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft wird weit mehr Geld kosten, als die Politik bereitstellen kann. Darauf hat EU-Kommissionsvize und Klimakommissar Frans Timmermans hingewiesen. Beim 14. Petersberger Klimadialog in Berlin sagte der Niederländer vor Vertretern aus rund 40 Staaten: „Wir reden hier über einen Finanzbedarf in Billionenhöhe.“ Diese Beträge könne der Staat „auch mit größter Anstrengung nicht“ aufbringen. Daher müssten private Finanzmittel mobilisiert und Investoren gezeigt werden, dass sich die Energiewende europaweit lohne. Die Konferenz bereitet die Weltklimakonferenz COP 28 Ende des Jahres vor. Heute (Mittwoch) spricht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). evangelisch.de
Kugeldreher verzweifelt gesucht:
Der Dringlichkeitsplan der Europäischen Kommission zur Produktionssteigerung für militärische Munition droht an einem unsichtbaren „Feind“ zu missglücken: Personalmangel. Selbst die größten Rüstungsunternehmen können nicht genügend Fabrikfachkräfte rekrutieren, meldet das Nachrichtenportal EURACTIV. Damit fehlen Leute, die neu genehmigte Nachtschichten besetzen könnten. Die EU habe das Problem erkannt, sagt der zuständige Kommissar Thierry Breton, und deutet an, eine Art europaweiten „Qualifikationspool“ einzurichten. Laut EU-Plan sollen wegen des Krieges gegen die Ukraine innerhalb von zwölf Monaten eine Million Granaten produziert werden. ⬇️
Teurer ÖPNV:
Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist europaweit durchweg zu teuer. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse von Greenpeace. Die Umweltorganisation führt nach Auswertung der Transportsysteme in 30 europäischen Ländern nur Luxemburg und Malta als leuchtende Beispiele auf, wo Busse und Bahnen für die Nutzer kostenfrei sind. Auch Österreich, Deutschland und Ungarn kommen noch gut weg, weil sie günstige landesweite Fahrkarten eingeführt haben. Ansonsten müsse europaweit „verbessert, verstärkt und ausgeweitet“ werden. greenpeace.at
In die Luft gucken lohnt sich:
Eine bahnbrechende Entdeckung im Weltall meldet der staatliche Observatorienbetreiber Europäische Südsternwarte (ESO, Garching). Durch den Einsatz eines Spezialteleskopes haben europäische Forscher aus 16 Ländern erstmals „Fingerabdrücke“ von der Explosion der ersten Sterne im Universum gefunden. Die Bedeutung liegt darin, dass man nun ein weiteres Puzzleteil beim Zusammensetzen eines Bildes über die Beschaffenheit der Ursprungshimmelskörper gefunden hat, die am Anfang unserer Existenz standen. Das dabei in der chilenischen Atacama-Wüste verwendete einzigartige Instrument eröffnet zudem neue Möglichkeiten für den Einsatz von Beobachtungsgeräten der nächsten Generation. eso.org

Munition gegen Putin:
„Die tapferen Soldaten der Ukraine brauchen eine ausreichende militärische Ausrüstung, um ihr Land zu verteidigen.“
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin

Kunstkriminelle im Kittchen:
Europaweite Razzien unter dem Codenamen „Pandora VII“ haben zur Verhaftung von 60 Kunstdieben und zur Sicherstellung von über 11 000 gestohlenen Objekten geführt. Wie die EU-Polizeibehörde Europol mitteilt, gingen die Fahnder koordiniert in 14 Ländern vor. Dabei führten sie Tausende Kontrollen an Flughäfen, Häfen und Grenzen sowie in Auktionshäusern, Museen und Privathäusern durch. Die Ermittlungen sind noch im Gange, so dass weitere Schläge gegen diejenigen zu erwarten seien, „die kulturelles Erbe verderben und zerstören.“ Zum Diebesgut gehörten antike Bücher aus Klöstern, altrömische Büsten oder antike Münzen. europol.europa.eu
Flucht ohne Ende:
Trotz der Todesgefahr nimmt die Flucht von Menschen über das Mittelmeer auf das Gebiet der Europäischen Gemeinschaft (EU) nicht ab. Über Auswege wie Asylverfahren an den Außengrenzen sondierte gestern (Dienstag) Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Brüssel. Allein die private Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat innerhalb von zwölf Stunden 336 Menschen aus seeuntüchtigen Booten aufgefischt. Darunter waren drei schwangere Frauen, zwei Neugeborene und 80 Minderjährige. Die deutsche Hilfsgruppe „Resqship“ hatte kürzlich über 100 Personen geborgen. Die Helfer kritisieren, dass EU-Staaten keine Seenotrettung auf der gefährlichen Route betreiben. bild.de
Ticket to ride:
Fünf Europäer haben die Chance, bis zum Ende des Jahrzehnts ins All zu fliegen. Die europäische Raumfahrtagentur ESA hat die neuen Astronauten gestern (Mittwoch) in Köln vorgestellt. Die zwei Frauen und drei Männer, die aus mehr als 22.500 Bewerbern europaweit ausgesiebt worden sind, durchlaufen jetzt die einjährige Grundausbildung. Eine Person mit deutscher Nationalität ist nicht dabei, aber erstmals ein Mann mit Handicap. tagesschau.de