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Europa: Themen der Woche

(Europäis­che Union) — Was hat die Mach­er in der EU und Beobachter Europas ver­gan­gene Woche an- und umgetrieben?

  • Die Kuh ist vom Eis: Die EU wird der Ukraine weit­er unter die Arme greifen. Mehr siehe unten.
  • Eine deutsche Fre­gat­te wird für die EU Han­delss­chiffe vor Ara­bi­en schützen. Scrolle runter.
  • Forsch­er haben Europas heißesten Punkt ermit­telt… siehe ganz unten.

Das alles und noch viel mehr: von WOLF ACHIM WIEGAND

Wo, bitteschön, geht’s zur Front?

Um einen Krieg führen zu kön­nen brauchen Armeen passende Auf­marschzo­nen. Daran man­gelt es der NATO in Europa. Angesichts zunehmender Bedro­hung aus dem Osten schafft das west­liche Vertei­di­gungs­bünd­nis neue Wege, um Mate­r­i­al und Per­son­al rasch an die Front brin­gen zu kön­nen.

Ein Hin­ter­grund­bericht: european.expert

Ukraine kann aufatmen:

Nach monate­langem Polit-Gez­erre ist der Europäis­chen Union ein Befreiungss­chlag in der wichtig­sten sicher­heit­spoli­tis­chen Frage gelun­gen. Die 27 in Brüs­sel ver­sam­melten Staats- und Regierungschefs wink­ten ein­mütig – inklu­sive des bish­eri­gen Trotzkopfes Ungarn — die Fort­set­zung der Ukraine-Hil­fe durch. Nun kann die EU 50 Mil­liar­den Euro in die von Rus­s­land ange­grif­f­ene Ukraine investieren, damit sie Beamte, Renten und Infra­struk­tur bezahlen kann.

Der ukrainis­che Min­is­ter­präsi­dent Denys Schmy­hal bedank­te sich umge­hend. Als ein Zugeständ­nis an den nation­alkon­ser­v­a­tiv­en Orbán wird die EU jährlich eine Debat­te über die Umset­zung des Ukraine-Hil­f­s­pakets abhal­ten. bild.de/politik

„Wir haben eine Botschaft gesendet, die im Gegen­satz zu dem ste­ht, was Putin gewollt hätte“

EU-Par­la­mentspräsi­dentin Rober­ta Met­so­la (Christ­demokratin, Mal­ta) ist zufrieden

EU-Marschbefehl für Bundesmarine:

Die deutsche Fre­gat­te „Hes­sen“ soll bere­its am Don­ner­stag (8. Feb­ru­ar) in Wil­helmshaven zum EU-Mari­neein­satz ins Rote Meer able­gen. Das Schiff wird per Spezial­radar vor Jemen dabei helfen, die Han­delss­chiff­fahrt vor Beschuss islamistis­ch­er Milizen zu schützen. Es kann einen Luftraum von der Größe der Nord­see überwachen und Raketen sowie Drohnen mit Flu­gab­wehrraketen auss­chal­ten.

Der EU-Ein­satz ohne NATO-Beteili­gung ergänzt schon sta­tion­ierte Kräfte der USA, Großbri­tan­niens und ander­er Län­der, die aktiv Mil­itärziele zer­stören. rtl.de bundeswehr.de (Hin­ter­grund) hamburg.de/fregatte (aktuelle Posi­tion)

EU durchleuchtet Palästina-Hilfe: 

Die Europäis­che Kom­mis­sion als größter Geldge­ber des UN-Hil­f­swerks für palästi­nen­sis­che Flüchtlinge (UNRWA) will ihr Engage­ment “über­prüfen”. Grund: Mehrere Mitar­beit­er der in Gaza täti­gen Behörde sollen aktiv am bru­tal­en Angriff auf Israel am 7. Okto­ber teilgenom­men und sog­ar israelis­che Geiseln ver­schleppt und gefan­gen haben. Die USA und mehrere EU-Staat­en — darunter Deutsch­land — haben die Zahlun­gen an UNRWA inzwis­chen auf Eis gelegt, andere — wie Spanien — set­zen die Unter­stützung fort.

Die EU-Kom­mis­sion fordert ein schnell­st­möglich­es Screen­ing aller UNR­WA-Mitar­beit­er. Mehrere EU-Staat­en — darunter Frankre­ich, Deutsch­land, Ital­ien und die Nieder­lande – sowie die USA haben ihre Zahlun­gen vor­erst gestoppt. tagesschau.de civil-protection-humanitarian-aid.ec.europa.eu

„Die UNRWA ist vom Schei­t­el bis zur Sohle verquickt & ver­strickt mit dem, was die Hamas darstellt und was Ter­ror bedeutet“

Volker_Beck, Präsi­dent der Deutsch-Israelis­chen Gesellschaft (DIG), ver­dammt die UN-Behörde

Kriegswarnungen für Europa: 

Die War­nun­gen von Poli­tik­ern und Mil­itärs vor ein­er Offen­sive Rus­s­lands gegen Wes­teu­ropa ver­s­tum­men nicht. Medi­en bericht­en nun von Befürch­tun­gen inner­halb der NATO-Führung, der Kreml könne schon in den näch­sten drei Jahren gezielte Angriffe auf Ziele ein­schließlich Deutsch­lands pla­nen.

Konkret: Die Armee von Wladimir Putin kön­nte „hin­ter den Frontlin­ien“ zuschla­gen, um Infra­struk­tur zu zer­stören, heißt es. Ein Geheim­doku­ment der Bun­deswehr zeich­net zudem ein Bild mit rus­sis­chen Cyberan­grif­f­en und gesellschaftlich­er Desta­bil­isierung osteu­ropäis­ch­er Staat­en. Das könne geschehen „durch Falschin­for­ma­tio­nen und Auf­s­tachelung im Inter­net“ sowie einen provozierten „Gren­zkon­flikt“ mit Litauen und Polen. fr.de/politik/ukraine-krieg

„Wir müssen davon aus­ge­hen, dass ein Aggres­sor das gesamte Spek­trum der Gewalt ein­set­zen wird“

Deutsch­er Nato-Gen­er­alleut­nant Alexan­der Soll­frank ist illu­sion­s­los

EU-Darmkrebsalarm:

Die Zahl junger Darmkrebs-Tot­er in Europa steigt deut­lich an – beson­ders betrof­fen sind deutsche Frauen. Darauf weist ein Forschung­steam von der Uni­ver­sität Mai­land nach Auswer­tung von Dat­en der UN-Welt­ge­sund­heit­sor­gan­i­sa­tion (WHO) hin. Nach seinen Zahlen erkranken in Deutsch­land etwa 55.000 Men­schen jedes Jahr an Darmkrebs, mehr als 20.000 tödlich.

Zu den Ursachen gehören Übergewicht, erhöhter Alko­holkon­sum und zu wenig Bewe­gung. Die Forsch­er empfehlen die Ausweitung der Darmkreb­svor­sorge auf jün­gere Men­schen unter 50 (Män­ner) bzw. 55 (Frauen) Jahren. Darmkrebs entste­ht meist aus Wucherun­gen der Darmwand. science.orf.at

“Wir haben eine Zeit, die ist unge­heuer erregt. Um abzuschal­ten kann man tem­porär auch mal das Famil­iäre und das Erre­ichte feiern — nehmen Sie sich mehr Ruhe und Beson­nen­heit, aber bleiben sie zugle­ich informiert!”

Thomas Eben­feld, Gesellschaft­spsy­chologe
Lass die News mal News sein! / Foto: Andrea Piac­qua­dio, Pexels.com

Bauernprotest im EU-Herzen:

In Brüs­sel ging gestern nichts mehr. Land­wirte mit min­destens 1.000 hupen­den Trak­toren hat­ten die EU-Haupt­stadt „beset­zt“, um den tagen­den EU-Staats- und Regierungschefs vor der Kon­feren­ztür ihren Unmut über Steuern, Vorschriften und Bil­ligim­porte aufzutis­chen.

Empörte bewar­fen das Europäis­che Par­la­ment mit Eiern und deponierten Mist. Andere legten mit Holz und Heu Feuer am Gebäude und zün­de­ten Feuer­w­erk­skör­p­er. Ins­ge­samt blieb es in der bel­gis­chen Metro­pole jedoch sittsam.

Ähn­liche Proteste gibt es seit Wochen in ganz Europa, darunter in Deutsch­land, Frankre­ich, Polen und Ital­ien. rnd.de

Italien droht ChatGPT:  

Die boomar­tig weltweit ver­wen­dete Anwen­dung Chat­G­PT kön­nte in Ital­ien ver­boten und abgeschal­tet wer­den. Laut den zuständi­gen Behör­den in Rom ver­stößt der mit Unmen­gen kün­stlich­er Intel­li­genz (KI) gefüt­terte Chat­bot gegen europäis­ches Recht. Die Daten­schutza­uf­sicht fordert das von Microsoft unter­stützte Unternehmen Ope­nAI auf, bin­nen 30 Tagen Stel­lung zu nehmen. Ital­ien hat­te den Zugang zu Chat­G­PT bere­its voriges Jahr kurz ges­per­rt. https://www.zeit.de/digital/2024–01/chatgpt-italien-datenschutz-regeln

Vorsicht – falsche Fuffziger!

Die Bun­des­bank warnt: In Europa sind wieder mehr gefälschte Geld­scheine aufge­taucht. Allein in Deutsch­land hät­ten die Behör­den ver­gan­ge­nes Jahr knapp 56.600 Blüten beschlagnahmt. Das waren gut 28 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Den­noch sei das Risiko von Nor­mal­bürg­ern, nachgemacht­es Geld in der Hand zu haben, rel­a­tiv ger­ing, beruhigt die Bun­des­bank Die Zahlen seien trotz des Anstiegs weit weg von früheren Allzei­thochs. Die Sta­tis­tik 2023 sei durch einige große Betrugs­fälle hochgetrieben wor­den. rnd.de/wirtschaft/falschgeld

Athen düpiert EU-Staat­san­walt:

Die Europäis­che Staat­san­waltschaft (EPPO) beißt in Griechen­land bei einem Ver­fahren gegen höch­ste Regierungskreise auf Gran­it. Die einzige supra­na­tionale Anklage­be­hörde der Welt hat­te Athen nach einem tödlichen Zugunglück mit 57 Toten aufge­fordert, gegen zwei ehe­ma­lige Verkehrsmin­is­ter zu ermit­teln. Zuvor war die EPPO bere­its gegen 23 Verdächtige — darunter 18 Beamte – wegen möglichen Miss­man­age­ments und Kor­rup­tion vorge­gan­gen. Der kon­ser­v­a­tive Regierungschef Kyr­i­akos Mit­so­takis lehnt die Ausweitung des Ver­fahrens mit ein­er formellen Begrün­dung ab. politico.eu

Glutofen Europas: 

Auf Sizilien ist nicht nur die Piz­za heiß, son­dern auch die Außen­tem­per­atur kann so höl­lisch sein, wie son­st nir­gend­wo in Europa. Das ist jet­zt amtlich.

Eine Wet­ter­sta­tion hat 2021 in Syrakus an der ion­is­chen Meeresküste 48,8 Grad gemessen. Das ist jet­zt von der Welt­mete­o­rolo­gieor­gan­i­sa­tion WMO als wis­senschaftlich belegter Hitzereko­rd aller Zeit­en für Kon­ti­nen­taleu­ropa anerkan­nt wor­den.

Bis­lang galt der 1977 in Athen und Eleu­sis gemessene Wert von 48°C als extrem­ster Bren­npunkt. t‑online.de