EuropÀische Themen dieser Woche
EUROPA-TopThemen von WOLF ACHIM WIEGAND đȘđș
(EuropĂ€ische Union) – Was hat europĂ€ische Macher und Beobachter vergangene Woche an- und umgetrieben?
Die Ferienzeit zwischen Nordkap und Sizilien schlĂ€gt sich auch in BrĂŒssel nieder. GroĂe Projekte? Skandale und SkandĂ€lchen? Politaufreger? Alles Fehlanzeige.
Aufregendes enthĂ€lt dagegen die neuste Umfrage in Sachen Europawahl, siehe unten. Auch, dass in der britischen Regierung das Ăber-Bord-SchmeiĂen der EuropĂ€ischen Menschenrechtskonvention ventiliert wird, ist mehr als nur ein Sommerlochthema. Ach ja, sind Sie schon auf Urlaub in Italien gewesen oder planen da hinzufahren? Dann empfehle ich einen Blick auf die Rubrik “Kriminelles“…
DAS ALLES UND NOCH VIEL MEHR —ïž

Europawahl: GrĂŒnen-Debakel und Rechtsrutsch möglich

GrĂŒne Parteien könnten die groĂen Verlierer der kommenden Europawahl sein. Das zeigen neue Umfragewerte. Danach wĂŒrden auch die Christdemokraten krĂ€ftig Federn lassen. Im Aufwind sind dagegen die Rechtspopulisten – sie könnten sogar die gröĂte Gruppierung stellen, sind allerdings derzeit in zwei Fraktionen gespalten. Die grĂŒnen Europaabgeordneten leiden insbesondere an schlechten Umfragewerten in Deutschland. tagesspiegel.de
Eingriff in den StraĂenverkehr:
In zehn Monaten ist Europawahl. Das bringt die EuropĂ€ischen Kommission unter Druck, wichtige Vorhaben noch rasch ĂŒber die BĂŒhne zu bringen. Dazu gehört die Verkehrspolitik. Geplant ist u. a.: VerschĂ€rfung der zulĂ€ssigen Schadstoffemissionen von Neuwagen, striktere CO2-Normen fĂŒr Lkw und Busse, erleichtertes Recycling von Altwagen. Ein SelbstgĂ€nger sind solche MaĂnahmen nicht, da EU-Parlament und der Rat der Regierungen noch ĂŒber Details verhandeln. euractiv.de
Strikte Selbstisolation?
Ein zentraler Punkt des europĂ€ischen Wertekanons, die EuropĂ€ische Menschenrechtskonvention, soll im Mutterland der Demokratie nicht mehr gelten. Mindestens acht Minister des konservativen Kabinetts von König Charles III. wollen den völkerrechtlichen Vertrag laut Londoner Medien kĂŒndigen, um nicht mehr dem EuropĂ€ischen Gerichtshof fĂŒr Menschenrechte in StraĂburg folgen zu mĂŒssen. Hintergrund sind juristisch fragwĂŒrdige PlĂ€ne von Premierminister und Einwanderersohn Rishi Sunak, Migranten in Lager nach Ruanda, Afrika, abzuschieben. Manche Tories wollen die Menschen sogar auf die abgelegene Insel Ascension Island im SĂŒdatlantik verbannen. Auch nach dem Brexit ist das UK wie andere LĂ€nder auĂerhalb der EU an die Grundlagen des Europarates gebunden. theconversation.com
EuropĂ€ische Hilfe fĂŒr Slowenien-Flutopfer:
EU-KommissionsprĂ€sidentin Ursula von der Leyen hat schnelle Hilfen in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro fĂŒr die bewĂ€ltigung der Flutkatastriophe in dem kleinen Mitgliedsland Slowenien bereitgestellt. Die deutsche Politikerin hatte das verheerend betroffene Gebiet zusammen mit MinisterprĂ€sident Robert Golob per Helikopter inspiziert. Mindestens 10 000 HĂ€user seien zerstört worden, 10 000 Familien in Not geraten, hieĂ es anschlieĂend. Weitere EU-Hilfen aus diversen Geldtöpfen sind möglich. sueddeutsche.de

TĂŒrkische Töne:
“Die Tatsache, dass der EU-Beitrittsprozess der TĂŒrkei ins Stocken geraten ist, ist eine strategische Blindheit.”
AuĂenminister Hakan Fidan

Europas gefÀhrlichste StÀdte:
Ausgerechnet der beliebte italienische Urlaubsort Catania am FuĂe des Vulkans Ătna auf Sizilien ist die gefĂ€hrlichste Stadt Europas. Das zeigen der KriminalitĂ€tsindex (64,6) und der Sicherheitsindex (35,4) eines aktuellen Rankings. Neu ist die Botschaft nicht. Schon vor Jahren stellte eine Reiseplattform fest: “In Catania werden Touristen systematisch ausgeraubt. Hilfe von der Polizei dĂŒrfen sie nicht erwarten.” Auf Platz zwei und drei der GefĂ€hrlichkeitsskala folgen die groĂe Hafenstadt Marseille in SĂŒd-Frankreich und Birmingham in GroĂbritannien. www.express.de

Telekom fremdelt mit Europa:
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa sind so schlecht, dass der Kommunikationsgigant Telekom erwĂ€gt, sich geschĂ€ftlich stĂ€rker auf die USA zu konzentrieren. So unverblĂŒmt hat sich der Vorstandsvorsitzende des Ex-Staatskonzerns Tim Höttges geĂ€uĂert. Der einflussreiche Manager sagte bei Vorlage der Halbjahreszahlen: âWir mĂŒssen nicht an Standorten investieren, wo die Chancen negativ sind.â Der Chef von Deutschlands gröĂtem Telekommunikationsbetreiber sieht das Problem in âmangelnder Bereitschaft zur Digitalisierung in Verwaltung und Gesellschaft.â faz.net
Gut gefĂŒllte Gas-Tanks:
Der Winter kann kommen â jedenfalls aus Sicht der europĂ€ischen Gas-Industrie. Die Lager fĂŒr den fossilen EnergietrĂ€ger sind EU-weit schon zur Sommerzeit zu 87 Prozent gefĂŒllt. Damit ist Europa trotz des Ausfalls russischer VorrĂ€te wesentlich besser gerĂŒstet als voriges Jahr, als zum jetzigen Zeitpunkt 71 Prozent gemessen wurden. Experten: âIm Herbst ist sogar ein Ăberangebot möglich.â Um die LagerkapazitĂ€ten zu erhöhen ist die Nutzung von Gas-Tanks in der Ukraine im GesprĂ€ch. derstandard.at
EuropÀische Rakete bleibt am Boden:
Unter keinem guten Stern steht die EuropĂ€ische Raumfahrt. Die zustĂ€ndige Behörde ESA hat den Erstflug der neuen TrĂ€gerrakete Ariane 6 erneut auf unbestimmte Zeit im Jahre 2024 verschoben. Der Grund sind Verzögerungen beim HeiĂlauftesten des Triebwerks, weil die Zufuhr flĂŒssigen Sauerstoffs bockte. Der Erstflug von Modellneuling Ariane 6 sollte eigentlich schon Ende 2020 stattfinden. Die 63 Meter hohe Rakete soll Satelliten vom EU-Weltraumbahnhof Kourou (Französisch-Guayana) aus ins All bringen, darunter fĂŒr den weltweiten VersandhĂ€ndler Amazon. flugrevue.de

Netrebko europaweit unter Beschuss
Die aus Russland stammende Starsopranistin Anna Netrebko ist wegen ihrer nachgesagten NĂ€he zu Invasionskommandant Wladimir Putin weltweit unter Beschuss, vor allem in Europa. “Einige OpernhĂ€user und Konzertintendanten lassen sie nicht mehr auf die BĂŒhne, anderen ist es egal,” berichtet DIE WELT. So singe sie weiterhin in Verona, Paris, Mailand oder Wien. Proeste gegen Netrebko-Auftritte gab es hingegen schon in Wiesbaden, Frankfurt oder Regensburg. Auch fĂŒr einen Termin im Oktober an der Berliner Staatsoper in âAidaâ wurden Protestaktionen angekĂŒndigt. Unterdessen hat die Netrebko, die einen österreichischen Pass besitzt, unter weltweiter Beachtung die New Yorker Metropolitan Opera “Met” auf Schadensersatz verklagt.

Neuer EU-Aufreger?
Sie wurden zwar transparent publiziert, dĂŒrften aber fĂŒr EU-Kritiker neuen ZĂŒndstoff bieten: Die Kosten fĂŒr Foto- und Videoaufnahmen der 27 Kommissare. Sie beliefen sich in der laufenden Legislaturperiode seit Ende 2019 auf gut 2,75 Millionen Euro, teilte EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn mit. Eingerechnet sind alle Bildberichte ĂŒber Sitzungen, offizielle Besuche, Konferenzen und Presseveranstaltungen sowie Besuche von Kommissionsmitgliedern im Ausland. spiegel.de